Albin Schutting - falsch ist richtig

 

Daumenkino, Podest, Wandzeichnung, 2014

 

 

 

Im Zentrum der Arbeit "falsch ist richtig" steht ein Daumenkino, dass einen grundsätzlichen Fehler aufweist: es findet beim (raschen) Abblättern keine Bewegung statt. Ein Umstand, der diesem Medium der Bewegung und zeitlichen Abläufe zunächst nicht entspricht. Erklärt wird dieser Fehler durch den abgebildeten Gegenstand, ein Totenkopf, der durch seine symbolische Bedeutung als Memento mori die Beendigung der Zeit beinhaltet.

 

Das Cover des Daumenkinos ist mit einer Bleistiftstruktur bedeckt. Diese findet sich ebenso auf dem Podest, auf dem das Daumenkino präsentiert wird, wieder. Die Struktur breitet sich auch auf einen Teil der Wand aus. Sie fungiert als Stimmungsträger und erweitert das zentrale Element (Daumenkino) über seine Grenzen hinaus.

 

Am Fuße des Podestes wird Dschalal ad-Din MuhammadRumi (persischer Mystiker und Dichter des 13. Jh) zitiert: Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns. Durch die Anbringung der Schrift nahe dem Boden, wird der Betrachter dazu angehalten, sich vor dem im Daumenkino repräsentierten Tod zu verbeugen.